Am 1. Juni 1919 vereinigen sich der SC Germania, der Hamburger FC und der FC Falke zum Hamburger Sportverein. Die Vereinsfarben sind rot und weiß, die Farben des SC Germania von 1887 – schwarz und blau - tauchen im Wappen wieder auf. Offizielles Gründungsdatum wird der 15. Februar 1887, der Gründungstag des SC Germania.

Der neu gegründete Verein macht sich umgehend einen Namen, wird schon zwei Jahre später Norddeutscher Meister und steht im Jahr darauf zum ersten Mal im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Nach zwei Spielen und über 300 Minuten kann regulär immer noch kein Sieger bestimmt werden, da der Gegner Nürnberg im Wiederholungsspiel jedoch am Ende nur noch mit sechs Feldspielern aufwarten kann, wird dem HSV nach den damaligen Regularien der Titel zugesprochen. Am grünen Tisch erkennt man den Norddeutschen den Titel jedoch prompt wieder ab, da man den Franken eine dritte Chance einräumen will. Der HSV lehnt den Vorschlag ab, es gibt kein drittes Spiel, nach einer Verzichtserklärung allerdings auch keinen offiziellen Titelträger. Bereits ein Jahr darauf macht der HSV diese Posse vergessen, indem er in Berlin die Union Oberschöneweide mit 3:0 besiegt.

1951 gelingt dem Hamburger Herbert Woitkowiak ein Kunststück, welches fälschlicherweise heute nur Gerd Müller zugestanden wird. Er erzielt in einer Saison in der damals höchsten deutschen Spielklasse, der Oberliga Nord, 40 Tore.

Am 16.Oktober 1954 gibt der jüngste Deutsche Nationalspieler aller Zeiten - "Uns Uwe" Seeler - sein Debüt im Trikot mit dem Adler. Der erst 17-jährige liefert gegen Frankreich trotz der 1:3-Niederlage ein ordentliches erstes Spiel ab und nimmt danach an vier Weltmeisterschaften teil. Seeler wird in den kommenden Jahren dreimal in Folge Deutscher Torschützenkönig und zur Personifikation des HSV.

1963 gelingt ihnen der erste Pokalsieg. In der neu gegründeten Bundesliga läuft es für den HSV dagegen zuerst mehr schlecht als recht. In den ersten 10 Jahren können sich die Hanseaten nie besser als auf dem 5. Tabellenrang platzieren. In der Spielzeit 1966/67 entkommen sie sogar nur denkbar knapp dem Abstieg. Nach vier verlorenen Spielen in Folge retten sie sich erst am letzten Spieltag mit einem Sieg gegen die Fortuna aus Düsseldorf. Gleichzeitig verlieren der SV Werder Bremen und Schalke 04 ihre Spiele, so dass der HSV sich noch auf den schmeichelhaften 14. Tabellenplatz hieven kann.

Eine ähnlich prekäre Lage muss der HSV in der Folgezeit nicht mehr überstehen. Stetig verbessert sich die Mannschaft und setzt sich, danke eines überragenden Uwe Seeler, in der Bundesliga durch. 1968 dürfen die Hamburger trotz einer Finalniederlage gegen Bayern am Europapokal der Pokalsieger teilnehmen. Die Münchener sind als Titelverteidiger automatisch qualifiziert, weshalb der HSV den freien Platz einnehmen darf. Während die Bayern enttäuschen, dringen die Hamburger bis ins Endspiel vor. Dort müssen sie sich jedoch dem AC Mailand mit 0:2 geschlagen geben.

Fast zehn Jahre später, am 11.06.1977 haben sie es dann endlich geschafft: Wiederum endet das Europapokalfinale mit 2:0, diesmal allerdings für den HSV, der sich gegen den RSC Anderlecht durchsetzen kann. Damit ist der erste europäische Triumph perfekt.

Damit steigt der Hamburger Sportverein endgültig in den Olymp des europäischen Fußballs auf. 1980 erreichen sie mit ihrem Topspieler und zweimaligen europäischen "Fußballer des Jahres" Kevin Keegan das Finale des Landesmeisterwettbewerbs. Sie werden 1979, 1982 und 1983 deutscher Meister und können im zweiten Anlauf auch den Landesmeistertitel 1983 in die norddeutsche Metropole holen. Bei der WM in Spanien stellen sie mit Manfred Kaltz, Felix Magath, Holger Hieronymus und "Kopfballungeheuer" Horst Hrubesch gleich vier Nationalspieler.

Als diese großen Vier ihre Karriere beenden sinkt auch der Stern des HSV. Seit dem Meistertitel 1983 konnten sie außer einem Sieg im DFB-Pokal 1987 keinen nationalen oder internationalen Titel mehr in die Hansestadt holen. Einzig der Ligapokal 2003 steht noch als Erfolg zu Buche. Aber abgestiegen sind sie bis heute immer noch nicht, ein Kunststück, das ihnen niemals mehr ein anderer Verein nachmachen kann...